Kinderwunsch-Trend Fertility Benefits für starke Mitarbeiterbindung!

Fertility Benefits: Standard in den USA, unbekannter Trend in Europa? In welcher Form ihr eure Mitarbeiter:innen beim Kinderwunsch unterstützt: hier lesen!




Früher ein großes Tabu-Thema, sprechen heute doch immer mehr Menschen über ihre ungewollte Kinderlosigkeit, die fast jedes zehnte junge Paar betrifft. Auch mal im Gespräch mit den Kolleg:innen und so wird es auch am Arbeitsplatz zum Thema. 

In den USA ist die Unterstützung beim Kinderwunsch durch den/die Arbeitgeber:in gar keine Seltenheit mehr und in großen Unternehmen wie Google, Apple oder Netflix schon seit Jahren ein Benefit. Als erstes deutsches Unternehmen hat seit Ende letzten Jahres der Pharmakonzern Merck die Übernahme von Kinderwunschbehandlungen für die eigenen Mitarbeiter:innen eingeführt.

Hier in Deutschland ist das Thema aber noch nicht sonderlich bekannt. Wir wollen heute mit der Unklarheit über Fertility Benefits aufheben und euch erklären, was sich hinter dem Begriff eigentlich verbirgt. Seid gespannt!

Was sind Fertility Benefits?

Babygeschenk für Mitarbeiterin.

Nur ein Trend oder doch ein Benefit für die Zukunft?

Fertility Benefits sind Benefits, die Arbeitgeber:innen ihren Mitarbeiter:innen zugestehen, um ihnen bei der Kinderplanung zu helfen. Diese können Mitarbeiter:innen in Anspruch nehmen, um ihren Kinderwunsch zu verwirklichen. Benefits sind betriebliche Zusatzleistungen, die die Mitarbeiter:innen kein Geld kosten und ihnen zusätzlich zum Gehalt kostenlos zur Verfügung stehen. 

Dieses Konzept ist besonders in den USA vertreten und dort mittlerweile ein ganz normales Mitarbeiterangebot. In den letzten Monaten ist dieser Trend nach Europa geschwappt. Denn die Bedeutung eines familienfreundlichen Employer Brandings wird in immer mehr Unternehmen gelebt. Ob sich ausgerechnet Fertility Benefits bei weiteren Unternehmen durchsetzen werden, bleibt abzuwarten, da es sich doch um ein sehr teures Angebot für Mitarbeiter:innen handelt.

Warum sollten Unternehmen den Kinderwunsch unterstützen?

Mitarbeiterin freut sich über positiven Schwangerschaftstest.

Menschen mit einem unterfüllten Kinderwunsch leiden meist sehr stark seelisch darunter. Eure Mitarbeiter:innen werden dadurch vermutlich unproduktiver und weniger motiviert sein, ihre Arbeit gut auszuführen, wenn sie gedanklich so eine schwere Last mit sich tragen. Dazu kommen finanzielle Sorgen, die Kinderwunschbehandlungen meistens mit sich bringen.

Fertility Benefits können dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter:innen stärker mit eurem Unternehmen verbunden fühlen. Ihr habt anderen Unternehmen dabei einen wahnsinnig starken Wettbewerbsvorteil gegenüber und könnt echte Talente dadurch für euch gewinnen. 

Doch wie genau könnt ihr das Thema Kinderwunsch überhaupt umsetzen?

5 Formen von Fertility Benefits:

Mitarbeiter mit ihrem adoptieren Sohn.

  • Finanzielle Unterstützung

    Fertility Benefits in Vollendung: Unternehmen, die die Kinderwunschbehandlungen und Adoptionen ihrer Mitarbeiter:innen vollständig übernehmen. Und sicherlich eine Ausnahme, da für die meisten Unternehmen finanziell nicht tragbar. Zuschüsse zu Medikamenten, Arztbesuchen, alternativen Therapien oder Anwalts- und Agenturkostenkosten sind aber durchaus eine gute Option.

  • Psychologische Hilfe

    Das mentale Leiden, das ein unerfüllter Kinderwunsch mit sich bringt, kann sehr belastend sein. Zudem sind Kinderwunschbehandlungen und Adoptionen oft mit langwierigen, bürokratischen Prozessen verbunden. Mitarbeiter:innen in dieser Phase sind daher oft stark belastet und gestresst. Mit psychologischer Hilfe könnt ihr die mentale Gesundheit fördern.

  • Informieren und beraten

    Die vermutlich häufigste Form von Fertility Benefits. Unternehmen können ihren Mitarbeiter:innen kostenlos Informationsmaterial zu den verschiedenen Formen einer Kinderwunschbehandlung oder Adoptionsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Alternativ könnt ihr auch Beratungstermine in Kinderwunschkliniken oder Vermittlungsstellen für Adoptionen übernehmen.

  • Rücksicht und flexible Arbeitszeiten beim Kinderwunsch

    In dieser aufregenden Lebensphase ist besonders viel Empathie und Rücksicht gefragt. Flexible Arbeitszeiten, um an Arztbesuchen oder Beratungsgesprächen teilzunehmen, nimmt euren Mitarbeiter:innen den Stress. Auch Klinikaufenthalte solltet ihr möglicherweise einplanen.

  • Egg Freezing

    Eine etwas ausgefallenere Art ist die Entnahme und Einfrieren von Eizellen oder Spermien aus nichtmedizinischen Gründen. Die Gründe können vielfältig sein, warum Mitarbeiter:innen in ihrer Familienplanung flexibel bleiben wollen. Ein nicht ganz kleiner Kostenpunkt, der euch aber zum aktuelle Zeitpunkt eine engagierte und langfristige Arbeitskraft bieten kann.  

So führt ihr Fertility Benefits ein: 

Schwangere Kollegin.

Es gibt sicherlich Mitarbeiterangebote, die sich leichter implementieren lassen. Das liegt alleine schon an der besonders sensiblen Thematik. Hier sind ein paar Punkte, auf die ihr achten solltet, wenn ihr euch für Fertility Benefits entscheidet:

  • Bedarfsanalyse: Gibt es überhaupt ungewollte Kinderlosigkeit in eurer Belegschaft und ein Bedarf an Informationsmaterial und Beratungen?

  • Entscheidung: Welche Form von Fertility Benefits wollt ihr anbieten?

  • Partnerschaften: Informiert euch darüber, welche Partnerschaft ihr für euer Mitarbeiterangebot braucht. Das kann zum Beispiel eine Beratungsstelle oder eine Kinderwunschklinik in eurer Nähe sein.

  • Kommunikation: Kommuniziert das Mitarbeiterangebot an alle bestehenden und neuen Mitarbeiter:innen und beantwortet alle ihre Fragen zu dem Thema.

  • Sensibilisierung: Schult eure Mitarbeiter:innen und insbesondere eure Führungskräfte, mit dem Thema Kinderwunsch und Adoption empathisch umzugehen. 

Gibt es Nachteile bei der Unterstützung des Kinderwunsches für Unternehmen?

Erfüllter Kinderwunsch.

Wir sollten bei alldem aber nicht außen vor lassen, dass Fertility Benefits eine große finanzielle Belastung für Unternehmen sein können. Kinderwunschbehandlungen und Adoptionen sind teils sehr kostspielig. Ihr solltet euch also vorher gut überlegen und budgetieren, wie sehr ihr euren Mitarbeiter:innen finanziell zur Seite stehen könnt.

Der zweite Faktor: die Zeit. Kinderwunschbehandlungen und Adoptionen kosten nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Wenn das Kind dann da ist, fallen Eltern eben auch mal häufiger aus. Das solltet ihr euch personell ebenso leisten können.

Natürlich kann es auch sein, dass es gar keinen Bedarf an Fertility Benefits in eurem Unternehmen gibt. Dann war die ganze mühevolle Implementierung umsonst. Damit euch das nicht passiert, solltet ihr vorher auf jeden Fall eine Bedarfsanalyse durchführen!

Fazit

Schwangere Mitarbeiterin am Schreibtisch.

Fertility Benefits sind durchaus ein spannendes Thema und könnten hier in Deutschland in den kommenden Monaten oder Jahren bestimmt Gesprächsbedarf bieten. Wie viele Unternehmen das wirklich umsetzen werden, bleibt abzuwarten. Denn leider ist ein unerfüllter Kinderwunsch häufig mit sehr hohen Kosten verbunden.

Die Vorteile sind aber unbestreitbar: glücklichere Mitarbeiter:innen mit starker Bindung zum Unternehmen. Es ist also ein starker Wettbewerbsvorteil, gegenüber anderen Unternehmen. Gerade in großen Konzernen also vielleicht zukunftsträchtig. Fertility Benefits sind aber definitiv nur sinnvoll, wenn überhaupt Bedarf besteht. Ansonsten ist euer Geld wohl in andere, zu euer Belegschaft passenderen Benefits, besser angelegt. 


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