Der Langeweile entgegenwirken – So vermeidet ihr das Sommerloch

Totenstille, nur das monotone Brummen des Ventilators ist zu hören. Mitarbeiter:innen sitzen schwitzend an ihren Schreibtischen und blicken gelangweilt aus den Fenstern. Es würde niemanden wundern, wenn gleich ein Steppenläufer wie in den guten alten Western durchs Büro wehen würde. 

Was gerade übertrieben klingt, ist in den ein oder anderen Unternehmen jedoch Realität. Das aus dem Journalismus, Film und Fernsehen bekannte Sommerloch tritt auch in der Berufswelt auf. Während in manchen Branchen im Sommer Hochphase ist, trudeln bei anderen wiederum nur im Stundentakt neue Mails ein, die meisten Kolleg:innen, Kund:innen oder Ansprechpartner:innen befinden sich in ihrem verdienten Sommerurlaub und die Minuten ziehen sich endlos dahin. Die Hauptaufgabe besteht darin, vor dem Chef möglichst beschäftigt zu wirken, während man eigentlich gerade in Onlineshops surft. Dabei könnte man während dem tollen Wetter so viel Schöneres machen, als drinnen seine Zeit abzusitzen! Deshalb leiden manche Mitarbeiter:innen teilweise sogar psychisch unter einem Sommerloch, denn sie langweilen sich und sind unterfordert. 

Wir erklären euch, warum Sommerlöcher für Unternehmen von Nachteil sind und wieso sie unbedingt vermieden werden sollten. Damit euch das aber gar nicht erst passiert, haben wir außerdem 5 tolle Tipps für euch, mit denen ihr die Urlaubszeit sinnvoll füllen und dem Sommerloch entgegenwirken könnt. Viel Spaß beim Lesen!

Wie ihr ein Sommerloch und dessen Nachteile vermeidet:

Sommerlöcher können aus Unternehmenssicht große Nachteile mit sich bringen. Durch die meist hohe Urlaubsrate unter den Mitarbeiter:innen kommt es häufig zu Verzögerungen: Entscheidungen werden nicht getroffen oder Aufgaben bleiben unbearbeitet liegen. Bei Letzterem ist die Schuld dabei nicht zwangsläufig intern zu sehen, häufig ist es in der typischen Urlaubszeit einfach schwierig, wichtige Ansprechpartner:innen ans Telefon zu bekommen und so geraten Arbeitsprozesse ins Stocken. 

Versucht am besten vorab dem entgegenzuwirken. Achtet bei der Urlaubsplanung darauf, die Urlaube eurer Mitarbeiter:innen, die zusammenarbeiten, etwas zu entzerren, sodass wichtige Positionen niemals komplett unbesetzt bleiben. Unbesetzte Stellen können nämlich nicht nur bei euren Partner:innen, sondern auch bei Kund:innen zu echter Unzufriedenheit führen. Was gibt es schließlich Nerviges, als wenn man bei einem dringenden Problem gefühlt wochenlang nur die Aussage “Der/Die Kolleg:in ist leider im Urlaub und kommt erst in zwei Wochen zurück. Bedauerlicherweise kann Ihnen hier sonst niemand weiterhelfen.” zu hören bekommt? 

Erstellt genaue Pläne mit Deadlines, sodass wichtige Entscheidungen getroffen sind, bevor die entscheidende Person im Urlaub ist oder legt fest, welche:r Kolleg:in in dieser Zeit vertretend die Entscheidungen treffen darf. Bestimmt feste Urlaubsvertretungen für eure Mitarbeiter:innen und bereitet ein Briefing vor, welche Aufgaben in der Vertretungszeit anfallen und unbedingt erledigt werden müssen. Kurz: Überlegt euch vorher, welche Schritte notwendig sind, damit die Arbeitsprozesse am Laufen bleiben. Kommen diese ins Stocken, wirkt sie sich auf die Produktivität der anwesenden Mitarbeiter:innen aus, denen in solchen Fällen häufig die Hände gebunden sind und denen ebenfalls nichts übrig bleibt, als abzuwarten, bis der/die zuständige Kolleg:in aus ihrem Urlaub zurück ist. Das kann sich nämlich ganz schnell negativ auf die Mitarbeitermotivation auswirken.

5 Maßnahmen, um das Sommerloch im Unternehmen sinnvoll zu füllen:

In manchen Unternehmen kommt es aber eben doch zu einem Sommerloch, nämlich arbeitsbedingt, denn in vielen Branchen fällt in dieser Zeit einfach nicht viel Arbeit an. Damit eure Mitarbeiter:innen aber nicht nur gelangweilt ihre Arbeitsstunden absitzen, ist es sinnvoll, sich vorab Maßnahmen zu überlegen, die in dieser Zeit umgesetzt werden. Man kann diese Flaute durchaus als Chance sehen, endlich mal die Dinge anzugehen, für die in stressigeren Monaten keine Zeit übrig bleibt. 

1. Interne Weiterbildungen

Gibt es vielleicht eine:n neue:n Mitarbeiter:in, wo die Einarbeitung zu kurz kam? Ein neues Programm, in welches noch nicht alle eingearbeitet sind? Klasse, denn ist jetzt genau die richtige Zeit, eure Mitarbeiter:innen weiterzubilden. Organisiert kleine Weiterbildungen zu Programmen, Corporate Guidelines oder dem richtigen Umgang mit Kund:innen – es gibt sicherlich eine Menge Themen, die sich anbieten und die einen echten Mehrwert für die Arbeit eurer Mitarbeiter:innen haben.

2. Externe Schulungen

Manche Themen könnt ihr aber selbst nicht vermitteln, zum Beispiel wenn etwas Neues eingeführt wird oder im Unternehmen das nötige Fachwissen fehlt. Dann holt euch am besten externe Hilfe und bietet euren Mitarbeiter:innen Schulungen an. Besonders die Möglichkeit für ein individuelles Weiterbildungsangebot ist jetzt sinnvoll. Wenn bei euch also gerade Stillstand herrscht, schickt eure Mitarbeiter:innen jetzt zu Weiterbildungsseminaren. So fehlen sie euch nicht, wenn Hochzeit in eurem Betrieb herrscht.

3. Arbeitszeiten anpassen

Warum an festen Arbeitszeiten festhalten, wenn die anfallende Arbeit es nicht hergibt? Mit flexiblen Arbeitszeiten während den Sommermonaten könnt ihr die Motivation eurer Mitarbeiter:innen steigern. Eine verlängerte Mittagspause erlaubt es, sich in der Mittagshitze abzukühlen und dafür lieber in den angenehmeren Abendstunden zu arbeiten. Oder verkürzt die Arbeitszeit temporär. Dafür werden eure Mitarbeiter:innen wiederum eher Verständnis zeigen, wenn in stressigeren Zeiten mehr Arbeitszeit anfällt. 

4. Feedback einholen

Jetzt ist die beste Zeit, um Feedbackgespräche zu führen. Ob zu einzelnen Projekten oder allgemeinen Mitarbeitergesprächen. Endlich hat man einmal ausgiebig Zeit sich zu unterhalten, ohne, dass einem der nächste Termin schon im Nacken sitzt. Ihr könnt auch Vorschläge eurer Mitarbeiter:innen sammeln, wie man bestimmte Arbeitsprozesse verbessern kann oder was sie sich allgemein vom Unternehmen wünschen. 

5. Team-Building-Maßnahmen

Nutzt die Zeit und lernt euch besser kennen. Spezielle Workshops sorgen dafür, den Zusammenhalt und die Kommunikation im Team zu verbessern. Zudem bietet sich der Sommer perfekt an, mal rauszukommen und zusammen das gute Wetter zu genießen. Bei gemeinsamen Teamevents und Outdooraktivitäten lernt man sich oftmals besser kennen. Oder organisiert ein Sommerfest für eure Mitarbeiter:innen. Wer möchte, kann sogar aktiv mitplanen. So entsteht ein Gemeinschaftsprojekt außerhalb des Arbeitsrahmens. 

Fazit

Ein echtes Sommerloch kann viele Probleme mit sich bringen: stockende Arbeitsprozesse, niedrige Produktivität, unzufriedene Kund:innen. Aber auch unmotivierte und gelangweilte Mitarbeiter:innen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, wie man die Zeit sinnvoll nutzen und das Unternehmen voranbringen kann. Dafür sollte man vorab gut planen, um mögliche Flauten gar nicht erst entstehen zu lassen. Das ist nicht nur für euer Unternehmen besser, sondern auch für eure Mitarbeiter:innen, die nicht nur ihre Zeit absitzen müssen.

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