Workation – Do or Don’t?

Workation – Top oder Flop? Liegt die große Chance in der Arbeit am Pool oder wird so nur Zeit verschwendet? Wir klären eure Fragen!




Es wird immer populärer: Urlaub und Arbeit miteinander zu vermischen. Workations sind das neue Phänomen in der Arbeitswelt, das bei Arbeitnehmer:innen auf extreme Resonanz stößt. Es triggert das Verlangen nach „schöner“ Arbeit. Das romantische, verträumte Selbstbild am Pool, mit dem Laptop auf dem Schoß und einer kalten Cola nebendran. 

Klingt ja erstmal fantastisch. Und für einige ist es das auch mit Sicherheit. Aber ist es genau die Lösung, auf die wir alle gewartet haben? Die Lösung, um die so viel diskutierte Work-Life-Balance endlich zu perfektionieren?

Wir wollen euch nicht nur die Vorteile zeigen, sondern auch mögliche Herausforderungen und warum Workation vielleicht nicht für jede:n Arbeitnehmer:in das Richte ist. Ob es sich unserer Meinung nach trotzdem lohnt oder nicht, erfahrt ihr am Ende. Viel Spaß beim Lesen!

Definition

Arbeiten mit Aussicht - Workation ermöglicht's!

Wie bei so vielen New Work Trends wirft auch Workation als neuartiges Konzept in vielerlei Köpfen Fragen auf. Was genau ist denn jetzt eine Workation? Arbeitet man da überhaupt? Und muss man dafür ins Ausland? Werden Workations vom Unternehmen bezahlt oder nicht?

Wie das Wort schon vermuten lässt, beschreibt eine Workation eine Vermischung von "Work" und "Vacation", also Arbeit und Urlaub. Kundengespräche führen, während man die spanische Sonne genießt. In der Mittagspause einfach mal im Pool abkühlen. Am Vormittag noch entspannt mit den Skiern über die Piste wedeln, nachmittags konzentriert am Schreibtisch sitzen.

Prinzipiell muss eine Workation auch nicht zwangsweise im Ausland stattfinden. Schließlich gibt es auch in Deutschland wunderschöne Urlaubsregionen (und das Inland vereinfacht natürlich die Bürokratie). Die Workation findet in Absprache für einen vorher festgelegten Zeitpunkt statt, das kann einige Tage, Wochen, aber auch Monate umfassen. Ort und Zeit kann individuell bestimmt werden.

Was ist der Unterschied zu Remote Work?

Viele denken, dass sie sich in ihrem Homeoffice aufhalten können, wo sie wollen – demnach auch im Ausland. Ohne vorherige Regelung mit dem/der Arbeitgeber:in ist das aber nicht ganz richtig. Wer Full Remote arbeitet, kann das zwar von jedem beliebigen Ort aus tun, arbeitet in der Regel aber zu den gleichen Arbeitszeiten und im gleichen Umfang wie die Kolleg:innen.

Eine Workation hingegen ist vorab zeitlich festgelegt, mit einem Anfang und einem Ende. In dieser Zeit kann es zu Einschränkungen kommen, wie verkürzten oder verschobene Arbeitszeiten oder weil bestimmte Arbeiten nur vom Büro aus erledigt werden können. Full Remote Mitarbeiter:innen müssen auch nicht jedes Mal ihren Standort anmelden, wer eine zweiwöchige Workation plant, aber schon.

Probieren geht über Studieren: Unsere Erfahrung

Workation: LinkedIn vs. Reality

Diese Devise wird bei Benefits.me gelebt. Also machte sich unser Geschäftsführer Jascha Sombrutzki auf seine erste Workation auf, wie er bereits auf LinkedIn teilte.

Doch schnell wurde das romantische Bild mit dem Pool und der Cola und der Sonne zerstört.Der Laptop lief in der tropischen Sonne logischerweise immer wieder heiß, ebenso wie er selbst. Der Pool war mehr ein Faktor für die eigene Widerstandskraft denn Erholungsort; die kalte Cola kein Allheilmittel.
Die Lösung: Drinnen, mit Klimaanlage eigentlich auf die genau selbe Art und Weise arbeiten, wie im heimischen Büro. Nur mit schlechterer Ausstattung. Für die tägliche Arbeit ist das Konzept Workation für Jascha also eher nichts.

Es gab aber natürlich auch positive Seiten.
Der Feierabend ließ sich deutlich angenehmer gestalten als im kalten Deutschland. Dazu öffnet sich ein ganz neuer Blickwinkel auf bestimmte Arbeitsabläufe und Routinen. Workations bieten also die einzigartige Möglichkeit, aus dem altbekannten Hamsterrad herauszukommen, OHNE kündigen zu müssen.

Also stellt sich doch die Frage: Workation – Ja oder Nein? Und wenn ja, was bringt mir das als Arbeitgeber:in?

Die Vorteile von Workation für Arbeitgeber:innen

Workation bedeutet, Arbeiten von wo man möchte.

  • Stark im Trend bei jungen Leuten:

Junge Talente sind die wertvollsten Mitarbeiter:innen der Zukunft. Oft möchten sich aber eben diese noch nicht direkt auf einen Ort oder eine:n Arbeitgeber:in fixieren, ihre Flexibilität und Freiheit behalten. In genau diese Kerbe schlagen Workations.
Die Talente können jederzeit von dem Haus auf (beispielsweise) Mallorca arbeiten, bleiben Ihnen erhalten und entwickeln sich ständig in Ihrem Sinne. Eine klassische Win-win-Situation.

Das Problem – oder besser: die Chance – liegt hier insbesondere noch im Angebot und der Nachfrage. Ein Unternehmen, das seinen Mitarbeiter:innen Workations bieten kann, kann das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit Homeoffice. Im Juli 2019 aber belief sich die Quote der Stellenanzeigen mit Möglichkeit auf Homeoffice laut dieser Statistik des Statista Research Departments auf gerade einmal 1,5 %! Also praktisch gar keine.

  • Zeit für Weiterbildung:

Workations ersetzen keinesfalls erholsamen Urlaub. Erholsamen Urlaub, in dem man Kraft tanken, der Seele Freiraum geben und kreative Energie aufladen kann.
Was es aber kann, ist ergänzen.

Und das hervorragend. Man nehme beispielsweise das Thema „Workshops“.
In gewohnter Umgebung geht man nach dem halben Tag Workshop schnell wieder in den alltäglichen Workflow über, in einem Umfeld ohne Ablenkung kann die Konzentration steigern. Auch für die eigene Weiterbildung kann man sich in einer Workation viel Zeit nehmen. Fachliteratur lässt sich entspannt am Strand doch auch einfach viel besser lesen als im lauten Großraumbüro. 

Agenturen und Unternehmen mieten seit einiger Zeit nun ganze Häuser an schönen Stellen auf der ganzen Welt an, um Raum für Entwicklung und Fortschritt zu geben.
Nicht nur als Arbeitsort in anderer Umgebung bieten sich diese dann an, sondern vor allem als Ort für maximal konzentriertes Arbeiten.
Keine störenden Meetings; keine üblichen, stumpf abzuarbeitenden Tasks.

Oft geht es nur um ein bestimmtes Thema, z. B. um einen Workshop oder die Erarbeitung eines neuen Projekts. Und schon kommen alle Mitarbeiter:innen bereichert aus dem „Urlaub“ den Workations zurück. Weiterentwickelt, hungrig, das Gelernte / Erarbeitete direkt anzuwenden.

Die Ergebnisse also?
  1. Arbeitszeit gespart, dank absolutem Fokus auf dem Wesentlichen.
  2. Mitarbeiter:innen mit frischer Energie versorgt, dank idyllischem Arbeitsplatz.
  3. Motivierte Mitarbeiter:innen nach der Rückkehr, dank weniger Strapazen für die Nerven.

Fazit

Workation vereint Arbeit mit Urlaub.

Wer jetzt einen attraktiven Arbeitsplatz mit Zukunftsaussichten bieten möchte, muss zunächst einmal auf die Homeoffice-Wünsche der Mitarbeiter:innen eingehen.
Doch auch das wird früher oder später Standard sein. Wieso also nicht den Schritt wagen und – sofern möglich – Workations für eure Mitarbeiter:innen und damit einen Ort der Weiterentwicklung anbieten. Und ein eindeutiges Zeichen an alle Mitarbeiter:innen sowie die, die es noch werden möchten: „Ihr seid uns wichtig. Deshalb bieten wir euch die möglichst besten Arbeitsbedingungen.“


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