Die 4-Tage-Woche macht seit Monaten immer wieder große Schlagzeilen. Remote Work, flexible Arbeitszeiten und jetzt auch noch nur vier Tage in der Woche. So manche:r Arbeitgeber:in rauft sich die Haare ob dieser auf den ersten Blick ungewöhnlichen Änderungen in der modernen Arbeitswelt. Aber was genau hat es mit der 4-Tage-Woche auf sich?
In diesem Artikel erfahrt ihr, was diese 4-Tage-Woche eigentlich ist und welche Vor- und Nachteile sie hat. Oder anders gefragt: Kann die 4-Tage-Woche was?
New Work im Check.
4-Tage-Woche – Was ist das und wie realistisch ist es?
Die 4-Tage-Woche erklärt sich im Prinzip von selbst: Die (Vollzeit-)Arbeitszeit innerhalb eines Unternehmens wird generell von 38 oder 40 Stunden, sprich von einem 5-Tage Modell auf ein 4-Tage Modell verkürzt. Das heißt, dass Arbeitnehmer:innen folglich nur noch vier Tage in der Woche zur Arbeit müssen. Was zunächst nach großem Vorteil für Arbeitnehmer:innen und großem Nachteil für Arbeitgeber:innen klingt, entpuppt sich mehr und mehr als Win-Win-Situation.
„New Work“, das Arbeiten der Zukunft – immer mehr setzen sich Remote Work und allgemein neue Arbeitsmodelle durch. Die 4-Tage-Woche ist davon das wohl radikalste. Immerhin ist die 5-Tage-Woche seit Jahrzehnten etabliert und fest in den Gedanken von Arbeiternehmer:innen und Arbeitgeber:innen verankert. Auch deswegen scheint eine schnelle Änderung eher unrealistisch. Noch zu verfestigt sind die Denkweisen der arbeitenden Bevölkerung.
Und dennoch ist ein Umdenken ersichtlich – eine Veränderung in mehr oder weniger naher Zukunft realistisch. Wichtig ist, dass bei der Einführung alle wichtigen Parameter beachtet werden. Welche das sind, könnt ihr weiter unten lesen.
Die 4-Tage-Woche ist die aktuell beste Chance auf menschlicheres Arbeiten. Ein Arbeiten, bei dem die Bedürfnisse aller gesehen werden. Und trotzdem hat natürlich auch diese neue Form der Arbeit ihre Vor- und Nachteile.
Welche? Nächster Abschnitt!
Vor- und Nachteile der 4-Tage-Woche
Was kann die 4-Tage-Woche, was kann sie nicht?
- Begrenzte Möglichkeiten (Nachteil)
Ein Nachteil ist (leider) sofort ersichtlich: Die 4-Tage-Woche funktioniert bei weitem nicht in jeder Branche. Es gibt schlicht Branchen, in denen 24/7 gearbeitet werden muss. So ist eine Umstellung der gesamten Arbeitswelt auf dieses System von vornherein ausgeschlossen. Auch für Start-ups ist das 4-Tage-Modell schwierig. So sagt unser Geschäftsführer Jascha Sombrutzki, dass er im Moment einfach noch keine Kapazitäten für die Umsetzung der 4-Tage-Woche sieht – sie in der Zukunft aber definitiv eine Überlegung wert ist. Es wird also klar: Ein wichtiger Faktor ist Zeit. Entwicklungszeit, um sich neuen Modellen produktiv nähern zu können.
- Das Zwischenmenschliche (Nachteil)
Dazu birgt das Modell die Gefahr, dass die Menschlichkeit, kurze Kommunikation und für das Team wichtige Kaffeepausen bei falscher Einführung schlicht wegfallen. Die Folge: Mitarbeiter:innen sind Arbeitsmaschinen, die tatsächlich ausschließlich für die Erledigung ihrer Arbeit kommen – der Teamspirit geht flöten. Und obendrein bedeutet die 4-Tage-Woche auch einfach mehr Arbeit in weniger Zeit für Arbeiternehmer:innen – langsamere Mitarbeiter:innen könnten also abgehängt werden. Das Bild der 4-Tage-Woche färbt sich zunehmend negativ – doch die Vorteile überwiegen.
- Die Effekte der 4-Tage-Woche (Vorteil)
Island führte als erstes Land eine repräsentative Studie zur 4-Tage-Woche durch. Die Ergebnisse? Die Motivation, seelische Gesundheit und Work-Life-Balance der Arbeiternehmer:innen steig merklich an, während Leistung und erledigte Tasks konstant blieben. Der Grund? Viele Arbeitnehmer:innen sehen unbewusst die Anwesenheit am Arbeitsplatz als Arbeitszeit. Dabei könnten die Aufgaben oft auch in kürzerer Zeit erledigt werden. Die Folge? 4-Tage-Woche!
- Mehr Platz für die Arbeit trotz weniger Gesamtzeit und Arbeitgeberattraktivität (Vorteil)
Und noch mehr Vorteile hat die 4-Tage-Woche, insbesondere auch für Arbeitnehmer:innen. Denn Termine wie Werkstatt oder Arzt können auf den freien Werktag verschoben werden – damit ist Arbeitszeit auch tatsächlich Arbeitszeit und keine Zeit bei der Arbeit. Und genau das macht im Übrigen eure Firma zu einem:einer unglaublich attraktivem Arbeitergeber:in. Dadurch kommen neue Talente und eurem Wachstum steht schlicht nichts mehr im Wege.
Fazit
Also, kann die 4-Tage-Woche was?
Definitiv – das Leben der arbeitenden Bevölkerung signifikant verbessern. Nur eben leider nicht in allen Branchen – wenn auch in vielen. So hat u.a. die Hotelkette 25hours testweise darauf umgestellt.
Ja, die Umstellung kann sich hinziehen – Ergebnisse wie deutlich gesündere Mitarbeiter:innen, weniger Krankmeldungen und eine angenehmere Arbeitsatmosphäre mit besserer Stimmung sind diese Zeit mehr als Wert. Deswegen: Ja, die 4-Tage-Woche kann was.
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