Unsere Arbeitswelt unterliegt einem dauernden Wandel. Besonders deutlich zeigt sich das in den wachsenden Anforderungen an Unternehmen und Mitarbeiter:innen. Neben Hard Skills, also den berufsspezifischen Fähigkeiten, die man in der Ausbildung oder der Praxis erlernt hat, werden auch soziale Kompetenzen immer wichtiger. Soft Skills, auch Power Skills genannt, sind für Arbeitgeber:innen wie Arbeitnehmer:innen gleich bedeutsam – unabhängig vom Berufsbild.
Es ist also Aufgabe der Geschäftsführung und Personalabteilung, zu verstehen, wie wichtig Soft Skills sind und die wichtigsten Fähigkeiten für die Berufe im eigenen Unternehmen zu definieren. Wenn man weiß, welche Skills wichtig für die Arbeit im Unternehmen sind, kann man diese fördern und in Bewerbungen gezielter testen, um die passendsten Mitarbeiter:innen einzustellen.
Wer das nicht tut, läuft Gefahr, in Zukunft vor einer Soft Skills-Gap zu stehen. Was man darunter versteht und wieso es so wichtig ist sie zu bekämpfen, verraten wir euch heute. Wenn ihr weiterlest, erfahrt ihr auch, was die wichtigsten Soft Skills in einer modernen und digitalen Arbeitswelt sind und wieso sowohl Mitarbeiter:innen als auch Führungskräfte über sie verfügen sollten. Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
Bedeutet die Soft Skills-Revolution eine Ablösung der Hard Skills?
Zuallererst: Nein. Dass die Bedeutung von Soft Skills zunimmt, bedeutet nicht direkt, dass Hard Skills an Wert verlieren. Fachkenntnisse sind unverzichtbar, wenn man einen guten Job machen und ein Unternehmen erfolgreich leiten möchte. Wie sollte man ohne spezifisches Wissen seinen Beruf ausüben können? Und von wem sollte die nächste Generation dann lernen? Hard Skills dürfen niemals verloren gehen und werden deshalb nie weniger wichtig werden.
Es ist aber nicht zu bestreiten, dass Soft Skills gleichzeitig an Bedeutung gewinnen. Sie sind das Salz in der Suppe. Jeder Mensch hat unterschiedliche Stärken und Fähigkeiten, die zwischenmenschliche Beziehungen prägen. Das kann auch keine Maschine ersetzen. Viele Tätigkeiten sind in Zukunft durch Automatisierung betroffen. Es gilt also, sich unersetzbar zu machen und das geht mit Soft Skills. Menschliche Gefühle und Kreativität können Maschinen nicht erlernen. Soft Skills können daher in Zukunft ausschlaggebend sein, um auf dem Arbeitsmarkt relevant zu bleiben.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung?
Die Digitalisierung trägt entscheidend dazu bei, dass sich Anforderungen ändern, weil ganze Berufsbilder im Wandel sind. Remote oder hybride Arbeitsplätze erfordern veränderte, neue Fähigkeiten. Die Zusammenarbeit in Unternehmen weitet sich über geografische, sprachliche und kulturelle Grenzen hinaus aus und braucht ein angepasstes zwischenmenschliches Verhalten. Gerade Führungskräfte müssen sich umstellen und ihre Mitarbeiter:innen durch den digitalen Wandel leiten, technische Kompetenzen fördern und für eine reibungslose Kommunikation von unterschiedlichen Standorten aus sorgen.
Soft Skills-Gap – Warum Soft Skills so wichtig sind:
Mittlerweile sprechen Expert:innen von einer Soft Skills-Gap. Eine Qualifikationslücke, die aufgrund sich verändernder Schlüsselqualifikationen und mangelnder Förderung entsteht. Kurz: Arbeitnehmer:innen erfüllen die wachsenden Anforderungen nicht mehr. Wir haben einen Fachkräftemangel. Unternehmen versuchen dem bereits durch Schulungen ihrer Mitarbeiter:innen entgegenzuwirken; Angebot und Nachfrage an Weiterbildungsangeboten steigen. Wichtig ist es aber dabei, nicht nur die Hard Skills zu fördern. Gute Mitarbeiter:innen zeichnen sich nicht nur durch ihr Fachwissen aus, sondern gerade über ihre Fähigkeiten, die daraus hinausgehen. Es gibt Unternehmen, die sich komplett auf Tests und Förderung von Kompetenzen spezialisiert haben und deren Service insbesondere von großen Unternehmen in Anspruch genommen wird, die die Notwendigkeit bereits erkannt haben.
Dafür ist ein gesamtheitliches Umdenken im Unternehmen erforderlich, um weiterhin Erfolge einzufahren und Mitarbeiter:innen zu binden. Führungskräften die Erforderlichkeit dieses Umdenkens begreifbar zu machen, ist Aufgabe der Personaler:innen. Sie wissen schließlich am ehesten, welche Kompetenzen Mitarbeiter:innen an ihren Führungskräften schätzen und welche Soft Skills für ausgeschriebene Stellen am ehesten benötigt werden.
Die 7 wichtigsten Soft Skills:
1. Flexibilität
Mitarbeiter:innen müssen heute schneller auf neue Technologien und veränderte Prozesse reagieren und mit diesen umgehen können als noch vor einigen Jahren. Führungskräfte müssen in der Lage sein, auf spontane Änderungen entsprechend zu reagieren. Sie müssen Probleme lösen und Ziele neu setzen können, ohne dabei die Strategie aus den Augen zu verlieren.
2. Resilienz
Resilienz beschreibt die Fähigkeit, nicht an Stress, Rückschlägen und Konflikten zu zerbrechen und diese erfolgreich zu bewältigen. Ein:e resiliente:r Mitarbeiter:in kann im Arbeitsalltag viel besser mit Problemen und Herausforderungen umgehen und ist eine wichtige Stütze, auf die sich ein Unternehmen in Krisenzeiten verlassen kann.
3. Kreativität
Auf dem wachsenden Markt ist es für Unternehmen immer wichtig, herauszustechen, um ihr Produkt oder ihre Dienstleistung an den Mann zu bringen. Das erfordert eine Menge Kreativität der Mitarbeiter:innen, um neue Ideen zu entwickeln. Unternehmen, die nicht innovativ und offen für Neuerungen sind, können nicht wachsen. “Wir haben das hier schon immer so gemacht” hat sich nicht bewährt. Mit dieser Einstellung halten Führungskräfte ihre Mitarbeiter:innen künstlich klein. Auch Probleme lasse sich mit kreativen Lösungsansätzen häufig besser lösen.
4. Empathie
Ob in der internen oder externen Kommunikation: Empathie ist eine der wichtigsten Eigenschaften im Berufsleben. Empathie hilft, sich in seine Kund:innen oder Kolleg:innen hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse zu verstehen und zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern. Für emotional intelligente Führungskräfte ist dies eine Kernkompetenz.
5. Digitale Kompetenzen
Fast jeder Beruf setzt Kenntnisse im Umgang mit moderner Technik voraus. Ein generelles Grundverständnis für technische Prozesse und die Fähigkeit, neue Tools und Funktionen eigenständig bedienen zu können. Aber auch Medienkompetenz gehört dazu.
6. Lernfähigkeit
Stetig an den eigenen Qualifikationen zu arbeiten und sich neue Kompetenzen anzueignen, wird in der heutigen Berufswelt oftmals vorausgesetzt. Mehr denn je wird erwartet, motiviert zu sein, sich weiterzubilden und eigenständig zu lernen. Lerninhalte zu verstehen und sich Fähigkeiten selbst beizubringen, ist ein unglaublich nützlicher Skill.
7. Kommunikationsfähigkeiten
Effiziente Kommunikation sorgt dafür, dass Probleme besser aufgenommen, Missverständnisse vermieden und Fakten verständlicher rübergebracht werden können. Menschen mit guten Kommunikationsfähigkeiten sind in der Lage, konstruktiv Kritik zu üben und Herausforderungen konfliktfrei zu meistern. Und das nicht nur in persönlicher Form oder am Telefon, sondern auch schriftlich. Die richtige Kommunikation mit den eigenen Kolleg:innen ist dabei ebenso wichtig wie die Kommunikation nach außen und mit Kund:innen.
Fazit
Soft Skills revolutionieren die moderne Arbeitswelt. Wer sich nur noch auf Hard Skills verlässt, kann in dieser nicht bestehen – sowohl als Arbeitnehmer:in als auch als Arbeitgeber:in. Soft Skills umfassen soziale Kompetenzen wie eine gute Kommunikationsfähigkeit, Resilienz und Empathie und gehen über die notwendigen Fachkenntnisse hinaus. Aus vielen Berufsfeldern sind sie nicht mehr wegzudenken und gewinnen weiter an Bedeutung. Unternehmen sollten stets die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter:innen fördern und in Bewerbungsverfahren testen, wenn sie die Soft Skills-Gap vermeiden wollen, die unserer Arbeitswelt in Zukunft droht.
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