Wie starte ich einen erfolgreichen HR-Podcast? 5-Schritte-Anleitung

In 5 Schritten zum Erfolg: Unser Geschäftsführer Jascha Sombrutzki, Host des Podcasts "Work Life Challenge" verrät, wie ihr einen HR-Podcast startet.




Am 30. September ist Welttag des Podcasts. Ein Medium, ohne das sich viele ihren Alltag nicht mehr vorstellen können. Laut aktuellen Zahlen hören 43 % der Deutschen hin und wieder Podcasts. Auch in der Berufswelt ist der Podcast mittlerweile vollständig angekommen, insbesondere im Online-Marketing. Sie eignen sich ideal, um wissenswerte und informative Inhalte an die richtige Zielgruppe zu senden, um die eigene Expertise zu präsentieren. Einblicke in euer Unternehmen positionieren euch als Arbeitgeber und stärken eure Arbeitgebermarke. Die eigene Reichweite erhöht es allemal. Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, beruflich mit einem eigenen Podcast durchzustarten.

Unter Personaler:innen sind HR-Podcasts besonders beliebt. Für wen sich HR-Podcasts eignen und welche davon sich besonders lohnen, haben wir euch mit unseren fünf Empfehlungen bereits vorgestellt. 

Wem Podcast hören aber nicht mehr reicht, der ist hier genau richtig. In diesem Blogartikel wollen wir euch zeigen, wie ihr selbst einen erfolgreichen HR-Podcast starten könnt – und das in nur 5 Schritten! Danach seid ihr bereit, direkt loszulegen. Unser Mitgründer und Geschäftsführer Jascha Sombrutzi, der mit Work Life Challenge selbst einen erfolgreichen HR-Podcast betreibt, gibt euch exklusive Tipps. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg mit eurem Podcast-Projekt!

IMG_5144Unser Geschäftsführer Jascha Sombrutzki (links) mit Produzent Sascha Müller-Jänsch (rechts) und Ijad Madisch, Gründer von ResearchGate (Mitte).

Schritt 1: Die richtige Ausrüstung anlegen

Was brauche ich, bevor ich einen Podcast starte?

Eigentlich nicht viel. Deshalb ist die Einstiegshürde, einen eigenen Podcast zu launchen, auch so klein. Es genügt ein ruhiger Raum mit möglichst wenig Hall, ein PC oder Laptop, Kopfhörer und ein ordentliches Mikrofon. Bei Letzterem sollte man allerdings nicht zu sparsam sein, weil die Tonqualität super-wichtig für den Podcast ist. Ich würde sagen, ab 80 € aufwärts bekommt man ein akzeptables Mikrofon.

Außerdem benötigt man eine Aufnahmesoftware. Podcast-Plattformen wie zum Beispiel Zencastr bieten mittlerweile gute Möglichkeiten zur Aufnahme & Veröffentlichung. So kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Auf welchen Plattformen kann ich meinen Podcast veröffentlichen?

Es gibt mittlerweile eine Menge Podcast-Hosting-Plattformen, die die hochgeladenen Folgen automatisch auf die verschiedenen Streamingplattformen "verteilen". 

Wir waren mit unserem Podcast zuerst auf RSS.com und sind zu Zencastr gewechselt, weil hierüber auch die Aufnahme abgewickelt werden kann.

Schritt 2: Die richtigen Themen und Inhalte bestimmen

Wie lege ich mich auf mein Thema fest?

Man sollte über Themen sprechen, die einen begeistern und wirklich interessieren. Desinteresse hört man nämlich ganz schnell mal raus. 

Wie gestalte ich eine Folge für meinen Podcast? Wie lang sollte sie sein?

Das hängt stark von der Zielgruppe und dem Thema ab. Es gibt kurze Formate (z.B News oder zum Lernen), die nur 5 bis 10 Minuten in Anspruch nehmen. Ausführlichere Themen und Interviews würden in dieser Zeit allerdings keinerlei Tiefgang haben. Da sollte es dann eher in Richtung 45 bis 90 Minuten gehen.

Der Aufbau einer Podcastfolge muss nicht immer gleich sein, aber ein paar wiederkehrende Elemente wie bestimmte Fragen oder Ranglisten können dem Podcast einen Wiedererkennungswert verleihen.

Schritt 3: Den HR-Podcast verbreiten

Wo finde ich geeignete Gäste für meinen Podcast?

Hier kann ich aus eigener Erfahrung LinkedIn empfehlen im Business-Kontext. Wenn man gezielt Personen aus bestimmten Branchen sucht, eignet sich der Sales Navigator.

Und dann eben einfach per Nachricht anfragen. So wie ich es bisher wahrgenommen habe, sind die meisten Menschen sehr offen für Podcasteinladungen, weil sie super beim Personal Branding unterstützen können.

Wie schaffe ich es, selbst Gast in einem anderen HR-Podcast zu werden?

Ein großes Netzwerk bzw. eine große Reichweite können nicht schaden, weil ein:e bekannte:r Interviewpartner:in seine Follower:innen quasi “mitbringt” und so für Reichweite sorgt. Viele Podcasts verlangen mittlerweile leider Geld, wenn man sich selbst als Gast vorschlägt. Also muss man darauf bauen, genügend Aufmerksamkeit zu generieren, um selbst angefragt zu werden. Ein anderer Weg sind Personal Branding-Agenturen, die oft ein entsprechendes Netzwerk mitbringen und helfen können, dich in Podcasts unterzubringen.

Wie mache ich meinen Podcast bekannt und wie kann ich mich von der Konkurrenz abheben?

Bei mittlerweile mehr als 3,6 Millionen Podcastformaten (davon über 70.000 deutschsprachige) allein auf Spotify ist es alles andere als einfach, herauszustechen. Guter und möglichst unverwechselbarer Content gepaart mit einer guten Tonqualität sind die Basis. Ob der Podcast aber erfolgreich wird, hängt in meinen Augen ganz stark von der Bewerbung des selbigen ab.

Eine einstündige Folge bietet beispielsweise jede Menge hochwertigen Content, den man über verschiedene Social-Media-Kanäle ausspielen kann. Kleine Snippets oder Statements können in einzelnen Posts ausgespielt und diskutiert werden. Wenn man die Folge zudem noch per Video aufnimmt, hat man eine weitere Dimension, die man z. B. auf TikTok oder Youtube verwerten kann.

Schritt 4: Hörer:innen gewinnen

Wie baue ich eine Beziehung zu meinen Hörer:innen auf?

Spotify bietet mittlerweile ein Q&A-Feature an, über das man seinen Hörer:innen Fragen stellen kann. Außerdem empfiehlt es sich, Social Media sowohl für die Bewerbung als auch die Interaktion zu nutzen. Relativ simples Beispiel: Eine neue Folge über sein persönliches Profil bewerben und nach Feedback seiner Follower:innen in der Kommentar-Sektion fragen. Viele Podcasts haben auch ein eigenes E-Mail-Postfach, über das sie mit ihrer Fanbase kommunizieren.

Wie oft sollte ich eine neue Folge veröffentlichen und wann ist der beste Zeitpunkt dafür?

Ich glaube, dass bei Podcasts – wie bei vielen anderen Content-Formaten – Kontinuität wichtig ist. Also regelmäßige Veröffentlichungen, am besten wöchentlich.

Ich würde sagen, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung nur eine Nebenrolle spielt, da für gewöhnlich organisch nicht viele Streams direkt über die Streamingplattformen generiert werden – es sei denn, man hat eine riesige Fanbase. Wichtiger ist in meinen Augen der Zeitpunkt und die Art der Bewerbung einer neuen Episode. Im Business-Kontext bietet sich beispielsweise die Bewerbung über LinkedIn vorzugsweise mittags (in der Pausenzeit) an.

Schritt 5: Die Erfolgsmessung

Ab wann ist mein Podcast erfolgreich?

Leider ist der Podcast-Markt noch sehr intransparent, was Hörer:innenzahlen angeht. Ich würde den Erfolg eines Podcasts nicht zwingend an reinen Streams bemessen. Man muss wissen, was man mit dem Podcast erreichen will. Wenn ich als Unternehmen zum Beispiel wertvolle Lerninhalte für meine Kund:innen produzieren kann und sie somit binde oder meine Arbeitgebermarke stärke, weil mich Bewerber:innen quasi schon vor dem ersten Gespräch kennenlernen, ist das meiner Meinung nach auch schon als kleiner Erfolg zu werten.

Außerdem sollte man sich bewusst machen, dass wir – anders als mit Bildern oder Kurzvideos – mit einer Podcastfolge mehrere Minuten bis Stunden die Aufmerksamkeit der Hörer:innen beanspruchen. Dementsprechend muss man die Messlatte hier deutlich tiefer ansetzen als wir es vielleicht aus anderen Content-Formaten gewohnt sind.

Woher weiß ich, ob mein Podcast gut ankommt?

Gerade zum Start hat man für gewöhnlich keine sonderlich große Datengrundlage. Da muss man sich dann sehr auf qualitatives Feedback, zum Beispiel von Freund:innen und Kolleg:innen verlassen. 

Der wichtigste Indikator für die Qualität einer Folge ist für mich die Retention Rate. Oder anders gesagt: Wie lange bleiben die Hörer:innen dran? Diese Rate kann man bei so gut wie allen Podcast-Plattformen einsehen.

Podcast #2

Dos and Don'ts für meinen HR-Podcast:

Dos

  • Einen groben Rahmen für die Podcastfolge als Orientierung festlegen, dann aber eher “Free Flow”, das wirkt natürlicher.
  • Bei Gästen: Die erste Frage sollte schon vor dem Gespräch klar sein. Sie muss sitzen, um einen optimalen Gesprächseinstieg zu schaffen. Ein kurzes, lockeres Vorgespräch sorgt dafür, dass man sich schon einmal kennenlernt und die Atmosphäre aufgelockert ist.
  • Überlegt euch für eure Interviewformate vorher Fragen, die die Gäste nicht schon vielfach beantworten mussten.
  • Einen ruhigen Aufnahmeort wählen.
  • Kopfhörer verwenden, um ein Echo zu vermeiden.
  • Gespräche am selben Ort aufzunehmen entwickeln oft eine bessere Dynamik als remote.

Dont’s:

  • Schlechte Vorbereitung und unzureichende Recherche.
  • Peinliche Pausen werden vorkommen, aber man sollte sie vor der Veröffentlichung herausschneiden.
  • Zurückhaltung: Wenn man sich mal unsicher ist, ein Thema anzusprechen oder eine Frage zu stellen, sollte man es trotzdem nicht zurückhalten. Wird es im Nachhinein wirklich als unpassend eingestuft, kann man die entsprechende Passage immer noch herausschneiden.
  • Smalltalk und Fragen wie “Wie geht es dir?”.
  • AirPods. Grausame Aufnahmequalität.

Fazit

So, jetzt wisst ihr, wie ihr einen eigenen HR-Podcast erstellen könnt. Das Wichtigste ist jedoch, einfach zu starten. Ihr werdet euch vermutlich von Folge zu Folge weiterentwickeln und euren eigenen Stil finden. Welche Ausrüstung ihr vorher braucht und wo ihr euren Podcast aufnehmen könnt, wie ihr in öffentlich verbreitet und welche Dos and Don'ts ihr dabei unbedingt beachten solltet, hat euch unser Geschäftsführer Jascha ja schon verraten. Jetzt liegt es an euch, dass eurer HR-Podcast ein voller Erfolg wird. Wir drücken euch die Daumen für euer Projekt!


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