Boni, Prämien und variable Gehälter sind vor allem aus den Kreisen des Vertriebs, der Vertreter:innen und der Verkäufer:innen bekannt. Dabei spielen variable Vergütungen eine weitaus größere Rolle. Teilweise bieten sie die Chance für Unternehmen, schneller zu wachsen. Teilweise bieten sie Mitarbeiter:innen die Chance, mehr zu verdienen.
Fakt ist: Die variable Vergütung ist berühmt – aber eben auch berüchtigt.
Deswegen haben wir hier die wichtigsten Fakten, wenn ihr überlegt, eine variable Vergütung für eure Mitarbeiter:innen einzuführen. Was eine variable Vergütung überhaupt ist, welche Arten es davon gibt und welche Vor- sowie Nachteile eine variable Vergütung hat – hier, in unserem neuen Blog-Artikel.
Viel Spaß beim Lesen!
Was ist eine variable Vergütung?

Das klassische Vergütungsmodell in Deutschland ist bekanntlich das des Fixgehalts. Einen fest vereinbarten Betrag, jeden Monat. Im Unterschied dazu gibt es allerdings auch noch das der variablen Vergütung. Hier besteht ebenfalls (meistens) ein grundlegendes Fixgehalt – dies ist aber deutlich niedriger als Gehälter auf vergleichbarer Ebene. Dadurch verdienen entsprechend Angestellte aber nicht signifikant weniger, sondern werden zusätzlich durch variable Vergütungen bezahlt.
Heißt: Grundgehalt + variabler Bonus = monatliches Gehalt, oft leicht schwankend.
Solche variablen Vergütungen können durch unterschiedliche Ereignisse unterschiedlich oft ausbezahlt werden und tragen so zum Gehalt eurer Mitarbeiter:innen bei. Welche Vor- und Nachteile dieses Modell hat, lest ihr weiter unten. Doch zunächst zu den verschiedenen Arten variabler Vergütung. Die sind nämlich so variabel wie das Gehalt selbst!
Art variabler Vergütung
- Provision
Das klassischste Modell der variablen Vergütung für den Verkauf sind Provisionen. Bedeutet, hier bekommen eure Mitarbeiter:innen mehr Geld, wenn sie etwas Bestimmtes verkaufen. Verkauft ein:e Mitarbeiter:in zum Beispiel ein Haus für eine Immobilienfirma, erhält sie dafür einen bestimmten Prozentsatz als Provision.
- Prämien & Boni
Das klassischste Modell der variablen Vergütung für den Vertrieb sind Prämien und Boni. Diese sind an bestimmte Zielerreichungen oder Ereignisse geknüpft. Beispiel: Pro 10 abgeschlossener Beträge erhält der:die Mitarbeiter:innen einen Betrag X. Auch beim Erreichen von Jahreszielen können solche Zielprämien oder Boni ausgezahlt werden.
- Umsatzbeteiligung
Bei der Umsatzbeteiligung werden eure Mitarbeiter:innen – wer hätte es gedacht – am Umsatz beteiligt. Dabei gibt es allerdings auch noch einmal Unterschiede. Nämlich darin, welcher Umsatz für die Berechnung dieser variablen Vergütung zum Tragen kommt. Dafür kann ein Prozentsatz am Unternehmensumsatz, am Umsatz des Geschäftsbereichs oder am Umsatz der einzelnen Person selbst ausgezahlt werden. Welches Modell davon am attraktivsten für eure Mitarbeiter:innen und für euch sein könnte, müsst ihr vorab unbedingt sorgfältig überlegen.
- Gewinnbeteiligung
Die Gewinnbeteiligung unterscheidet sich nicht großartig von der Umsatzbeteiligung. Einziger Unterschied: Nicht der Umsatz ist Grundlage für die Berechnung der variablen Vergütung, sondern der Gewinn des Unternehmens.
So weit, so gut. Damit ihr euch aber überhaupt für oder gegen ein solches Modell entscheiden könnt, solltet ihr die globalen Vor- und Nachteile variabler Vergütung kennen.
Die findet ihr in den folgenden zwei Abschnitten.
Vorteile variabler Vergütung
1. Mehr Motivation
- Variable Vergütung motiviert. Ohne Zweifel. Denn in Aussicht stehendes Gehalt, dass sich durch Leistung geholt werden kann, regt natürlich zur Leistung an. Das hilft eurem Unternehmen natürlich enorm. Denn je mehr Leistung eure Mitarbeiter:innen zeigen, desto bessere Ergebnisse fahrt ihr als Firma ein.
2. Teil des Großen und Ganzen
- Wer sich als Teil einer Gruppe sieht, ist eher bereit, außergewöhnlichen Einsatz für diese zu erbringen. Und genau so verhält es sich auch bei Mitarbeiter:innen. Holt eure Mitarbeiter:innen ins Boot und lasst sie durch Beteiligungen reell Teil des gesamten Unternehmens werden. Das motiviert enorm.
3. Möglichkeit des hohen Verdienstes
- Wir alle arbeiten zumindest nicht ausschließlich aus dem Spaß an der Freud – sondern, um unseren Lebensunterhalt so angenehm wie möglich bestreiten zu können. Deswegen spielt die Möglichkeit eines höheren Gehalts natürlich eine große Rolle, wenn es um Einsatzbereitschaft und Motivation geht. Heißt: Variable Vergütung treibt an, treibt zur Höchstleistung.

Nachteile variabler Vergütung
1. Druck
- „Unter Druck entstehen Diamanten.“ Nun, ja. Aber Diamanten müssen sich auch nicht um ihre mentale Gesundheit kümmern – eure Mitarbeiter:innen dagegen schon. Eine variable Vergütung baut Druck auf, auch neben regulären Arbeitszeiten zu arbeiten. Dadurch werden Burn-out und Co. wahrscheinlicher.
2. Ellenbogenmentalität
- Und noch etwas bewirkt der eben benannte Druck: eine Ellenbogenmentalität. Ein falsch umgesetztes Modell variabler Vergütung kann euch Jahre des Team-Buildings innerhalb einer Woche zerschießen. Achtet beim Aufsetzen eines solchen Modells also unbedingt darauf, dass kein Krieg zwischen euren Mitarbeiter:innen entsteht.
3. Unsicherheit
- Der wahrscheinlich häufigste Einwand gegen variable Gehälter: Unsicherheit. Immerhin schwankt das Gehalt dadurch ja von Monat zu Monat. Dies erzeugt wiederum Druck und kann sich negativ auf Leistungen sowie Team-Gedanke und mentale Gesundheit eurer Mitarbeiter:innen auswirken. Die Lösung: Ein ausreichendes, sicheres Grundgehalt.
Fazit

Ihr seht: Variable Vergütung hat Vor- und Nachteile. Am Ende ist es eine Sache der Kommunikation mit euren Mitarbeiter:innen als auch eine Sache eurer Einstellung – und Möglichkeiten. Denn, ein Wort unseres Geschäftsführers Jascha Sombrutzki dazu: „Für uns ist die variable Vergütung eine willkommene Möglichkeit, attraktive Gehälter zu zahlen, ohne ein betriebliches Risiko einzugehen. Als vergleichsweise kleines Unternehmen sind wir (noch) nicht in der Lage, unsere Mitarbeitenden überdurchschnittlich hoch zu vergüten. Im Vertrieb können wir durch einen kleinen variablen Anteil einen "guten Monat" auch dementsprechend finanziell würdigen.“
Variable Vergütung ist zweifelsohne ein Chance – doch achtet unbedingt auch eine angemessene Einführung. Achja: Die verschiedenen Modelle variabler Vergütung wirken sich verschieden auf die Steuern eures Unternehmens und eurer Mitarbeiter:innen aus. Behalt das also auch im Blick!
Ansonsten: Probieren geht bekanntlich über studieren! Sprecht mit euren Mitarbeiter:innen und testet eine solche Vergütung einmal. So findet ihr euren passenden Weg.
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