Der Pride Month steht für Diversität. Hierbei beziehen wir uns häufig auf das Geschlecht, die Sexualität, die Religion oder die Herkunft - aber selten auf das Alter.
Dabei ist Altersdiskriminierung ein echtes Problem: bereits 45% der Arbeitnehmer:innen in Deutschland damit zu kämpfen. Insbesondere ältere oder besonders junge Personen.
Ältere Menschen gelten als krank, technisch unbegabt oder unflexibel. Junge Menschen hingegen hätten keine Arbeitserfahrung und generell keine Lust mehr auf Arbeit.
Unsere Arbeitswelt ist voller Vorurteile. Dabei lebt eine gesunde Unternehmenskultur von Diversität. Deshalb sagen wir: mehr Altersdiversität in deutschen Unternehmen!
Generationenübergreifendes Employer Branding: So geht’s!

Altersdiskriminierung im Employer Branding vermeiden
Vermeidet diese Fehler!
Darum wirken Unternehmen oft (unbewusst) altersdiskriminierend:
- Nur junge Gesichter im Employer Branding
„Wir wollen zeigen, dass wir ein modernes und dynamisches Unternehmen sind“. Dafür werden hauptsächlich die jungen Mitarbeiter:innen vor die Kamera geholt. Dabei spiegelt das überhaupt nicht die realistische Belegschaft eures Unternehmens wider und verzerrt die Alltagssituation. Total abschreckend für ältere Mitarbeiter:innen!
- Ihr nutzt keine altersinklusive Sprache
In der Stellenausschreibung nur englische Buzzwords? Kommt vielleicht gut bei der Gen Z, aber nicht bei Gen Y oder X an. Ältere Menschen sehnen sich eher nach Sicherheit und Seriosität als nach einem Unternehmen, welches sich nur durch seine Modernität und Innovation auszeichnet. Achtet auf neutrale Sprache, die keine Altersgruppen bevorzugt!
- Benefits sind nicht generationenübergreifend gedacht
Checkt einmal ehrlich eure Stellenausschreibungen und überlegt: Bringen die angebotenen Benefits dort wirklich allen Mitarbeiter:innen den gleichen Vorteil? Was für die einen toll klingt, spricht andere überhaupt nicht an. Achtet auf altersinklusive Benefits!

Beispiele für altersdiverse Benefits:
- Zuschüsse zur Kinderbetreuung, aber nicht für Pflegedienste?
- Kostenübernahme für Fitnessstudios, aber nicht für Rückenkurse oder Sportvereine?
- Modern eingerichtetes Büro mit modernster Technik, aber nicht auf Ergonomie oder Barrierefreiheit geachtet?
- Regelmäßige Afterworks, aber keine Teamevents für Mitarbeiter:innen mit familiären Verpflichtungen?
- Anreize für Weiterbildung, aber keine Anerkennungen für langjährige Betriebszugehörigkeit?
- Leasing für E-Scooter oder E-Bikes, aber keine Tankgutscheine, Parkplätze oder ÖPNV-Zuschüsse?
- Zuzahlung zur betrieblichen Altersvorsorge anbieten, aber keine Vermögenswirksame Leistungen?
- Klassische Präsenzweiterbildungen vor Ort, aber keine digitalen und flexiblen Lernplattformen für Remote Mitarbeiter:innen?
Eine sinnvolle Variante, um Altersdiskriminierung bei Benefits zu vermeiden, ist es, die Mitarbeiter:innen frei wählen zu lassen. Euer Angebot sollte sich dabei die Waage halten zwischen interessanten Angeboten für alle Generationen.
Wie könnt ihr Altersdiversität im Unternehmen fördern?

- Reverse Mentoring: Jüngere geben ihr Wissen an ältere Mitarbeiter:innen im Unternehmen weiter.
- Schulungen für Technik und Tools: es wird kein generationsbedingter Vorteil gewährt, sondern alle Mitarbeiter:innen unterstützt und gleichermaßen in neue Programme eingeführt - kein „learning by doing“ notwendig.
- Job Tandem: eine ältere und eine jüngere Person teilen sich eine Stelle.
- Sinnvolle Bürogestaltung: Modern, aber barrierefrei; schick, aber ergonomisch; neueste Technik, aber nur mit entsprechender Einführung.
- Hybrid-Modelle: Homeoffice-Angebote werden häufig von jüngeren Menschen in Anspruch genommen, während sich ältere Mitarbeiter:innen auf das Zusammenkommen vor Ort an abgesprochenen Präsenztagen freuen.
Altersdiversität im Unternehmen messen:
Ob euer Employer Branding altersdivers ist, lässt sich leicht überprüfen.
Checkt zuerst eure angebotenen Benefits: Werden sie von allen Altersgruppen genutzt oder ausschließlich von gewissen Generationen? Schaut in eure Stellenausschreibungen: Wollen wir explizit Gen Z ansprechen oder doch lieber alle? Kontrolliert euren Bewerbungsprozess: Sind wir wirklich offen für alle Altersgruppen?
Diversität ist ein ständiges Thema in Unternehmen und erfordert dauerhafte Arbeit. Nicht umsonst gibt es in großen Unternehmen extra Diversity Manager:innen.
Der erste Schritt ist es, eure Bewerbungsprozesse zu hinterfragen und ehrlich zu reflektieren, ob euer Employer Branding altersdivers ist.

Fazit
Altersdiversität ist kein Nice-to-have, sondern essenziell für den Unternehmenserfolg. Jede Generation hat ihre Stärken, von denen eure Unternehmenskultur profitiert. Wer altersinklusive Strukturen schafft, gewinnt neue Perspektiven, Kompetenzen und einen starken Teamzusammenhalt.
Euer Employer Branding ist dafür der erste Schritt, denn nur eine altersinklusive Kommunikation zieht euch künftig Talente aller Generationen an. Und genau das braucht ihr - nur wenn sich alle Generationen bei euch wiederfinden, kann echte Altersdiversität im Unternehmen entstehen.
Ihr wollt euren Mitarbeiter:innen etwas Gutes tun, wisst aber nicht, wo ihr anfangen sollt? Mit Benefits.me erhaltet ihr die besten Benefits für eure Mitarbeiter:innen!
