Handynutzung ist fester Bestandteil unseres Alltags. Während einige Unternehmen die Handynutzung bereits aktiv integrieren, setzen andere Unternehmen auf ein Handyverbot. Aber ist ein Handyverbot heute noch zeitgemäß?
In diesem Artikel wägen wir Vor- und Nachteile ab und zeigen euch, wie ihr die Handynutzung im Arbeitsalltag vorteilhaft gestalten könnt.
Rechtliche Grundlagen für die Handynutzung am Arbeitsplatz
Prinzipiell ist ein Handyverbot am Arbeitsplatz möglich, es muss aber angemessen und verhältnismäßig sein. Angemessene Gründe für ein Handyverbot könnten eine nachweisbare Ablenkung von der Arbeit oder ein erhöhtes Unfallrisiko durch Ablenkung sein.
Eine Betriebsvereinbarung kann die Handynutzung am Arbeitsplatz regulieren. Verstöße gegen die Vereinbarung können Abmahnungen oder Einträge in der Personalakte zur Folge haben.
Vorteile des Handyverbots am Arbeitsplatz
Warum kann es sinnvoll sein, das Handy am Arbeitsplatz zu verbieten?
- Erhöhte Produktivität: Mitarbeitende arbeiten konzentrierter und produktiver, wenn die Handynutzung während der Arbeit verboten ist. Unnötige Ablenkungen wie das Scrollen durch die sozialen Medien oder das Checken von Nachrichten können so während der Arbeitszeit nicht stattfinden.
- Sicherstellung von Datenschutz: Arbeiten die Mitarbeitenden mit sensiblen Daten, kann ein Handyverbot sinnvoll sein, um Kundendaten oder Betriebsgeheimnisse zu wahren. Auch heimliche Aufnahmen oder das Weiterleiten vertraulicher Informationen können minimiert werden.
- Vermindertes Unfallrisiko: Besonders in sicherheitskritischen Bereichen wie Baustellen oder im Labor kann ein Handyverbot sinnvoll sein. Das schützt die Mitarbeitenden vor möglichen Gefahren, die durch die Handynutzung abgelenkt werden.

Nachteile des Handyverbots am Arbeitsplatz
Ein Handyverbot kann aber auch vor allem in der heutigen Zeit Nachteile mit sich bringen:
- Eingeschränkte Erreichbarkeit: Notfälle, sei es privat oder beruflich (Medizinische Notfälle, Kinderbetreuung ...), kommen leider immer wieder vor. Durch ein Handyverbot fällt es Angehörigen schwerer, die betroffene Person zu erreichen. Besonders bei Eltern oder pflegenden Personen kann das eventuell zu Stress führen.
- Verzicht auf nützliche Funktionen: Ein Smartphone hat viele Funktionen, die im Arbeitsalltag helfen können, schneller und besser zu arbeiten. Das Smartphone dient als Taschenrechner, Übersetzer, als Scanner für QR- oder Barcodes und vieles mehr.
- Negative Auswirkungen auf die Beziehung zu den Mitarbeitenden: Modernes Arbeiten und digitale Geräte gehen miteinander einher. Das Erlauben der Handynutzung schafft Vertrauen und stärkt die Mitarbeiterzufriedenheit, wobei ein Handyverbot eher als “altmodisch” und nicht mehr zeitgemäß angesehen wird.
Warum solltet ihr als Arbeitgeber die Handynutzung am Arbeitsplatz erlauben?
- Kommunikationsmittel: Das Smartphone hilft bei einem schnellen und unkomplizierten Austausch mit den Mitarbeitenden. Das kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn diese sich im Außendienst oder im Home-Office befinden und nur bedingt erreichbar sind, um bei Bedarf schnell und flexibel handeln zu können.
- Wissen und Weiterbildung: Viele E-Learning-Apps sind nur auf dem Smartphone nutzbar oder unkomplizierter abrufbar. Reibungslose Abläufe während der Bildungsprozesse fördern die Mitarbeiterzufriedenheit. Gleichzeitig fördert ihr damit die Qualifizierung eurer Mitarbeitenden.
- Arbeitgebervorteile: Während der Arbeit müssen teilweise sogar Firmen-Apps getestet werden, um die Kundenzufriedenheit steigern zu können. Einige Tools sind zudem nur auf dem Smartpohne abrufbar, z. B. Scanner von Barcodes, oder deutlich schneller nutzbar, weil eure Mitarbeiter:innen sie auch privat nutzen. Das spart dem Unternehmen nicht nur Zeit, sondern durch BYOD (“Bring your own device”) auch Hardwarekosten ein.
Ein Beispiel: Nutzt ein:e Mitarbeiter:in ihr Smartphone in der Mittagspause, um sich mithilfe einer E-Learning-App weiterzubilden, profitiert ihr als Arbeitgeber davon, ohne Firmenschulungskosten, Hardwarekosten oder Wartungen für das Smartphone.
Wie solltet ihr am besten mit der Handynutzung am Arbeitsplatz umgehen?
Ein geregelter Umgang mit dem Smartphone ist wichtig, ein Handyverbot jedoch nicht mehr zeitgemäß in den meisten Bereichen. Wir empfehlen daher einen Ansatz, der auf Vertrauen statt auf Kontrolle basiert.
Gleichzeitig ist es jedoch wichtig, die Mitarbeitenden für die Risiken der Handynutzung zu sensibilisieren und sie entsprechend zu schulen. Regelmäßige Workshops zu Themen wie Datenschutz und der verantwortungsvollen Nutzung von Smartphones tragen dazu bei, potenzielle Risiken deutlich zu reduzieren.
Außerdem ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden Eigenverantwortung tragen und selber einschätzen können, wann Handynutzung sinnvoll ist, da in der heutigen Zeit die Handynutzung bei Hybrid oder Remote Arbeit kaum noch kontrollierbar ist.
Sollten trotzdem Verstoße gegen die Handynutzung auftreten, solltet ihr zuerst mit euren Mitarbeitenden ein Gespräch führen. Private Notfälle sollten toleriert werden, das ständige Scrollen durch die sozialen Medien, worunter die Arbeit leidet, nicht.
Ausblick: Moderne Arbeitswelt und Digitalisierung
Mobilgeräte in der Arbeitswelt sind schon jetzt feste Arbeitswerkzeuge. Das wird sich auch zukünftig nicht mehr ändern. Stattdessen wird die Handynutzung in immer mehr Unternehmen akzeptiert. Grund dafür ist die jüngere Generation, die mit Smartphones aufgewachsen ist. Die Erreichbarkeit hat bei ihnen einen hohen Stellenwert und sie können mit dem Smartphone deutlich effizienter und produktiver arbeiten. Akzeptieren Unternehmen die Handynutzung, gelten sie als moderner und attraktiverer Arbeitgeber.
Fazit
Smartphones sind heute mehr als nur Kommunikationsmittel: sie sind Arbeitswerkzeuge, Lernplattformen und digitale Helfer zugleich. Um die Handynutzung effizient am Arbeitsplatz zu gestalten, ist die richtige Aufklärung zu Themen wie Datenschutz wichtig. Es steigert die Mitarbeiterzufriedenheit, eine geregelte Nutzung des Smartphones am Arbeitsplatz zu etablieren.
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