Früher ein großes Tabu-Thema, sprechen heute doch immer mehr Menschen über ihre ungewollte Kinderlosigkeit, die fast jedes zehnte junge Paar betrifft. Auch mal im Gespräch mit den Kolleg:innen und so wird es auch am Arbeitsplatz zum Thema.
In den USA ist die Unterstützung beim Kinderwunsch durch den/die Arbeitgeber:in gar keine Seltenheit mehr und in großen Unternehmen wie Google, Apple oder Netflix schon seit Jahren ein Benefit. Als erstes deutsches Unternehmen hat seit Ende letzten Jahres der Pharmakonzern Merck die Übernahme von Kinderwunschbehandlungen für die eigenen Mitarbeiter:innen eingeführt.
Hier in Deutschland ist das Thema aber noch nicht sonderlich bekannt. Wir wollen heute mit der Unklarheit über Fertility Benefits aufheben und euch erklären, was sich hinter dem Begriff eigentlich verbirgt. Seid gespannt!
Nur ein Trend oder doch ein Benefit für die Zukunft?
Fertility Benefits sind Benefits, die Arbeitgeber:innen ihren Mitarbeiter:innen zugestehen, um ihnen bei der Kinderplanung zu helfen. Diese können Mitarbeiter:innen in Anspruch nehmen, um ihren Kinderwunsch zu verwirklichen. Benefits sind betriebliche Zusatzleistungen, die die Mitarbeiter:innen kein Geld kosten und ihnen zusätzlich zum Gehalt kostenlos zur Verfügung stehen.
Dieses Konzept ist besonders in den USA vertreten und dort mittlerweile ein ganz normales Mitarbeiterangebot. In den letzten Monaten ist dieser Trend nach Europa geschwappt. Denn die Bedeutung eines familienfreundlichen Employer Brandings wird in immer mehr Unternehmen gelebt. Ob sich ausgerechnet Fertility Benefits bei weiteren Unternehmen durchsetzen werden, bleibt abzuwarten, da es sich doch um ein sehr teures Angebot für Mitarbeiter:innen handelt.
Menschen mit einem unterfüllten Kinderwunsch leiden meist sehr stark seelisch darunter. Eure Mitarbeiter:innen werden dadurch vermutlich unproduktiver und weniger motiviert sein, ihre Arbeit gut auszuführen, wenn sie gedanklich so eine schwere Last mit sich tragen. Dazu kommen finanzielle Sorgen, die Kinderwunschbehandlungen meistens mit sich bringen.
Fertility Benefits können dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter:innen stärker mit eurem Unternehmen verbunden fühlen. Ihr habt anderen Unternehmen dabei einen wahnsinnig starken Wettbewerbsvorteil gegenüber und könnt echte Talente dadurch für euch gewinnen.
Doch wie genau könnt ihr das Thema Kinderwunsch überhaupt umsetzen?
Fertility Benefits in Vollendung: Unternehmen, die die Kinderwunschbehandlungen und Adoptionen ihrer Mitarbeiter:innen vollständig übernehmen. Und sicherlich eine Ausnahme, da für die meisten Unternehmen finanziell nicht tragbar. Zuschüsse zu Medikamenten, Arztbesuchen, alternativen Therapien oder Anwalts- und Agenturkostenkosten sind aber durchaus eine gute Option.
Es gibt sicherlich Mitarbeiterangebote, die sich leichter implementieren lassen. Das liegt alleine schon an der besonders sensiblen Thematik. Hier sind ein paar Punkte, auf die ihr achten solltet, wenn ihr euch für Fertility Benefits entscheidet:
Wir sollten bei alldem aber nicht außen vor lassen, dass Fertility Benefits eine große finanzielle Belastung für Unternehmen sein können. Kinderwunschbehandlungen und Adoptionen sind teils sehr kostspielig. Ihr solltet euch also vorher gut überlegen und budgetieren, wie sehr ihr euren Mitarbeiter:innen finanziell zur Seite stehen könnt.
Der zweite Faktor: die Zeit. Kinderwunschbehandlungen und Adoptionen kosten nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Wenn das Kind dann da ist, fallen Eltern eben auch mal häufiger aus. Das solltet ihr euch personell ebenso leisten können.
Natürlich kann es auch sein, dass es gar keinen Bedarf an Fertility Benefits in eurem Unternehmen gibt. Dann war die ganze mühevolle Implementierung umsonst. Damit euch das nicht passiert, solltet ihr vorher auf jeden Fall eine Bedarfsanalyse durchführen!
Fertility Benefits sind durchaus ein spannendes Thema und könnten hier in Deutschland in den kommenden Monaten oder Jahren bestimmt Gesprächsbedarf bieten. Wie viele Unternehmen das wirklich umsetzen werden, bleibt abzuwarten. Denn leider ist ein unerfüllter Kinderwunsch häufig mit sehr hohen Kosten verbunden.
Die Vorteile sind aber unbestreitbar: glücklichere Mitarbeiter:innen mit starker Bindung zum Unternehmen. Es ist also ein starker Wettbewerbsvorteil, gegenüber anderen Unternehmen. Gerade in großen Konzernen also vielleicht zukunftsträchtig. Fertility Benefits sind aber definitiv nur sinnvoll, wenn überhaupt Bedarf besteht. Ansonsten ist euer Geld wohl in andere, zu euer Belegschaft passenderen Benefits, besser angelegt.
Ihr wollt euren Mitarbeiter:innen etwas Gutes tun, wisst aber nicht, wo ihr anfangen sollt? Mit Benefits.me erhaltet ihr die besten Benefits für eure Mitarbeiter:innen!