Nach dem Ende der Homeofficepflicht steht in vielen Unternehmen die Büropflicht wieder an der Tagesordnung. Laut einer Umfrage gehen 68% der CEOs deutscher Großunternehmen davon aus, dass ihre Mitarbeiter:innen vollständig zurück ins Büro kommen werden. Pandemie und von zu Hause aus arbeiten war gestern. In klassischer „Früher war alles besser”-Manie legen einzelne Konzernchefe die Arbeitsmodelle ihrer Mitarbeiter:innen fest – und viele sind damit so überhaupt nicht einverstanden. Dabei bietet sich für Unternehmen gerade jetzt eine Chance!
Nämlich die Chance, flexible Arbeitszeitmodelle einzuführen und ihre Mitarbeiter:innen motiviert ins Büro zurückzuführen. Statt Zwang lieber Anreize schaffen! Jüngere Generationen sehen Homeoffice meist nicht nur als netten Benefit, sondern als Grundvoraussetzung bei der Berufswahl. Sollten wir aus der Pandemie etwa gar nichts mitgenommen haben?
Ist es wirklich die ideale Lösung, zurück zur Vollzeitanwesenheit zurückzukehren? Oder sind nicht vielleicht Eigenverantwortung und Motivationsanreize die bessere Alternative?
Wir zeigen einmal auf, welche Vorteile das Arbeiten im Büro hat und wie ihr diese Vorteile an eure Mitarbeiter:innen vermittelt. Außerdem haben wir 5 Anreize für euch parat, mit denen ihr bestimmt wieder mehr Mitarbeiter:innen an ihre Schreibtische locken könnt. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Natürlich haben sowohl das Büro als auch die Arbeit im Homeoffice ihre Vor- und Nachteile. Spoiler: es gibt kein besseres oder schlechteres Modell. Es ist ganz individuell, ob Mitarbeiter:innen im Büro oder zu Hause effizienter arbeiten können.
Gerade durch die Pandemie haben viele Mitarbeiter:innen die Arbeit von zu Hause zu schätzen gelernt. Häufig wird argumentiert, dass es sich in den eigenen vier Wänden oftmals ruhiger und konzentrierter arbeiten lässt. Es gibt weniger Ablenkungen durch gesprächige Kolleg:innen oder dauerhaft klingelnde Telefone. Durchaus Punkte, die für eine weitere Tätigkeit aus dem Homeoffice heraus sprechen.
Aber: Wenn jede:r zu Hause alleine vorm Bildschirm sitzt, geht oftmals das Teamgefühl und die soziale Interaktion verloren. Online-Meetings können eben keine Face-to-Face-Kommunikation komplett ersetzen. Echte Gemeinschaft und Zusammenarbeit entsteht meist durch die Arbeit vor Ort.
Auch neue Kolleg:innen lernt man über den Bildschirm oder erst Monate nach ihrer Einarbeitung nicht wirklich persönlich kennen. Dabei wünschen sich gerade diese oft mehr Kontakt. Denn nur so lässt sich eine erfolgreiche Integration ins Team gewährleisten und wirklich herausfinden, ob man zum Unternehmen passt. Auch das Onboarding vor Ort durchzuführen ist erfolgversprechender als online und kann Missverständnisse von Anfang an verhindern. Die Hürde, bei Problemen direkt auf Kolleg:innen zuzugehen, ist um einiges niedriger, als wenn man erst zum Telefonhörer greifen muss.
Diese Gründe sowie häufig horrende Mietpreise für leerstehende Büroräume verleiten einige Arbeitgeber:innen dazu, direkt eine Büropflicht zu verhängen. Aber Achtung: Bevor sie dazu aufrufen, sollten Arbeitgeber:innen darauf achten, was in der Betriebsvereinbarung steht. Ist dort das Arbeiten im Homeoffice erlaubt, darf nicht eigenmächtig ohne den Betriebsrat eine Büropflicht gefordert werden. Außerdem ist Pflicht selten die beste Lösung.
Versucht, Termine, in denen Anwesenheit in Präsenz sinnvoll oder sogar zwingend erforderlich ist, auf möglichst wenige Tage in der Woche zu verteilen. Nach einem Tag voller erfolgreicher Meeting haben eure Mitarbeiter:innen eher das Gefühl, der Tag im Büro hat sich so richtig „gelohnt“. Dadurch erzeugt ihr vor Ort einen intensiveren Austausch und vermeidet Missverständnisse durch hybride Meetings. Gleichzeitig haben eure Mitarbeiter:innen an ihren Homeoffice-Tagen mehr Zeit für Arbeiten, die Ruhe und Konzentration erfordern.
Es müssen nicht immer große Events sein. Einmal in der Woche ein gemeinsames Frühstück oder Mittagessen einzuführen, kann schon echte Wunder bewegen. Einzige Regel: in dieser Zeit darf nicht über die Arbeit gesprochen werden. Schließlich wollt ihr euch untereinander besser kennenlernen. Der Austausch über Themen außerhalb der Arbeit bringen euch näher zusammen.
Für Eltern oder Pflegende lässt sich das Homeoffice häufig besser mit ihrer Care-Arbeit vereinen. Gleitzeiten, Betreuungsmöglichkeiten oder Eltern-Kind-Büros können dem Betreuungsnotstand entgegenwirken und es euren Mitarbeiter:innen leichter machen, zurück ins Büro zu kommen.
Die Ausstattung in den Büroräumen sollte für die Mitarbeiter:innen keinen Nachteil darstellen. Dass Mitarbeiter:innen im Homeoffice bleiben, weil das Internet in den Büroräumen dauernd ausfällt, darf nicht sein. Die Büroausstattung sollte mindestens gleichwertig, im besten Fall aber besser sein als im Homeoffice. Dafür muss die technische Ausstattung stimmen. Ergonomische Sitzmöglichkeiten zeigen zudem, dass euch die Gesundheit eurer Mitarbeiter:innen am Herzen liegt.
Im Büro ist es zu laut, ist es zu viel los, es gibt zu viel Ablenkung. Möchten sich eure Mitarbeiter:innen in ihrer Arbeitszeit weiterbilden oder konzentriert an ihren Projekten arbeiten, sollten sie die Möglichkeit haben, sich in Ruhebereiche im Büro zurückziehen zu können. Schafft Ruheräume für mehr Produktivität. So können Mitarbeiter:innen wählen, ob ihre Arbeit gerade Kommunikation mit Teamkolleg:innen oder Ruhe erfordert. Wenn beides vor Ort gegeben ist, müssen sie sich zukünftig nur noch zwischen zwei Räumen im Büro und nicht mehr zwischen dem Büro und dem Homeoffice entscheiden.
Aktuell prallen zwei gegensätzliche Seiten aufeinander, die Grund zur Diskussion innerhalb der Unternehmen und der ganzen HR-Szene bietet: Homeoffice vs. Büropflicht. Verbuchen wir Homeoffice jetzt einfach als kurzzeitigen Trend und gehen alle zurück ins Büro? Oder bleiben remote Jobs weiterhin erhalten, weil es eigentlich doch ganz gut funktioniert hat die letzten Jahre? Letztendlich müssen Geschäftsführung und Personalabteilung ihre eigene Entscheidung treffen. Es gibt viele individuelle Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen. Aber egal, wie dieses ausfällt, wir appellieren: Keine Anwesenheitspflicht verhängen, sondern motivieren!
Mit den richtigen Anreizen kann es nämlich gelingen, die Mitarbeiter:innen aus eigenem Antrieb zurück an ihre Schreibtische zu holen. Wenn ihr es schafft, diese dann auch richtig zu vermitteln, werden sie Erfolg zeigen. Und vielleicht ist es ja auch gar nicht so schlimm, wenn die Mitarbeiter:innen zwei oder drei Tage die Woche zu Hause bleiben. Schließlich war früher auch nicht alles besser.
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